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Lager Scuol (19.04.2000 - 29.04.2000)

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Ostertrainingslager in Scuol, GR

Mittwoch, 19.4.2000: Die Anreise

Treffpunkt ist 13.45 Uhr in der Schalterhalle des Bahnhof SBB.
Nach Bestätigung der Vollzähligkeit durch unseren Reiseleiter Andreas, geht's ab zum Zug, welcher mehr oder weniger pünktlich um 14.08 Uhr abfährt.
Die Reise geht ohne Halt bis Zürich und von dort nach Landquart, wo wir auf die Rhätische Bahn umsteigen. Dann geht es ab durch den Vereinatunnel nach Scuol.
Nach einigen Minuten planlosem Wartens erreicht uns dort endlich der Burlabuss, welcher unser Gepäck zur Unterkunft bringt. So können wir erleichtert losmarschieren. Eine genialer Schwimmer, welcher vor 2 Jahren schon einmal in der Gegend ein Lager verbrachte, kann sich noch genaustens an die Unterkunft und den Weg dorthin erinnern. So erreichet die Truppe nach kurzem Fussmarsch unser Ziel: Die "Villa à Porta", ein Nebengebäude des Hotels Filli. Nach der Besichtigung der Zimmer durch unseren Reiseleiter werden die Zimmer zugeteilt. Das gemischte Ghetto der Gruppe 3 und das bestausgerüsteste Zimmer, betrieben von den Herren der ersten und zweiten Mannschaft, befinden sich im Parterre; das Mädchenzimmer der Gruppe 2 und der gemischte Rest sind in den Katakomben des Untergeschosses verstaut, und werden nur zum trainieren oder essen zum höheren Niveau zugelassen. Dies ist schlafstrategisch gesehen die schlechtere Operationsbasis, denn die Kellerasseln müssen mindestens eine Minute früher aufstehen, um rechtzeitig zum Morgenessen zu kommen. Nach kürzester Zeit hat das gutausgerüstete Zimmer die Stellung gefestigt und die Lärmbasis zur Abschreckung jeglicher Eindringlinge aufgebaut.
Erster gemeinsamer Termin ist das Nachtessen, welches erst um 20.30 Uhr eingenommen wird. Es gibt Ravioli aus der Dose.
Nachtruhe ist um 21.60 Uhr, welche auch nach und nach einkehrt.


Donnerstag, 51.3.2000: Ein grüner Geblutstag

Die Mannschaften 1 und 2 werden um 6.10 Uhr von einer eindringlichen Tessinerstimme mit seltsamem Schweizerdeutschdialekt zum Aufstehen aufgefordert, denn von 7 bis 8 Uhr steht die erste Stunde Frühtraining auf dem Programm, und das vor dem Frühstück.
Nach ca. 10 Minuten Fussmarsch erreichen wir das Hallenbad. Unser Trainingsort ist ein 4-bahniges 25m-Becken mit klarem Wasser und Blick auf beschneite Berge. Nach einiger Zeit scheint auch die aufgehende Sonne zum 2m hohen Fenster herein und hebt die Trainingsmoral.
Die Stunde ist schnell gegessen und man freut sich schon auf den Verzehr des etwas anspruchsvolleren Frühstücks. Noch immer herrscht heftiges Gedränge bei Tisch, doch man hofft auf gestaffelte Nahrungsaufnahme in den nächsten Tagen.
Die anschliessenden 70min Pause bis zum nächsten Abmarsch in Richtung Chlordämpfe sind zum Ausruhen gedacht, doch gehen die meisten irgendwelchen anderen Freizeitbeschäftigungen nach, denn noch niemand ist so richtig müde, da potentielle Müde mit längeren Pausen im Training der Müdigkeit vorgebeugt hatten. In dieser Pause baut unser Geburtstagskind einen Unfall: Er fällt die Treppe hinauf und verletzt sich lebensgefährlich an der grossen Zehe des linken Fusses. Wegen übermässigem Blutverlust kann der Verunfallte leider nicht am Trainingsbetrieb im Wasser Teil haben.
Um 10.30 beginnt pünktlich das dreistündige Training für die 1. und 2. Mannschaft, die dritte Frauschaft hat ein etwas kürzeres Pensum zu absolvieren. Schon in dieser ersten anspruchsvollen Trainingseinheit sind zahlreiche Verluste zu beklagen. So wird Kevin schon zum zweiten Mal an diesem Tag zum Kotzbrocken und Mico fällt regelrecht durch und wird so endgültig zum "Scheisskerl". Jetzt sind beide Cvjetic ausser Gefecht. Einige der Nichtschwimmer der ersten Mannschaft haben Schwierigkeiten, sich für die Königsserie des Tages, 15 x 400m 4-Lagen, zu begeistern. So sind diese öfter auf dem WC als im Wasser anzutreffen. Brillen auswaschen und Unterwassersaltos schlagen vervollständigen ihre Vorstellung. Doch diese Personen sind nicht sehr beliebt bei ihren Mitschwimmern. Für die Eliteschwimmer der ersten Mannschaft reicht es zu einem ersten Höhepunkt in der Kategorie längstes Training: Sie schwimmen satte 10,4km! Kaputt und zum zweiten Mal ausgehungert, torkeln die benommenen Schwimmer und Nichtschwimmer dem gedeckten Mittagstisch entgegen. Dort erwarten sie bereits "Fischstäbli mit Härdöpfel und Schpinat".
Der Rest des Nachmittages steht mehr oder weniger zur freien Verfügung. Einzig die dritte Mannschaft muss eine kleine Wanderung unternehmen und unsere beiden Kranken Mico und Kevin haben Ausgehverbot. Einige nutzen die Zeit um das Dorf anzusehen und Einkäufe zu tätigen. Im Verlauf des Nachmittages trifft auch Michael Pedrazzi ein, welcher sich zu Hause noch einen Tag intensiv auf die mündlichen Abschlussprüfungen seines Studiums vorbereiten musste.
Um 19 Uhr ist das Nachtessen, bestehend aus Spaghetti, Ravioli von gestern und heissem Fleischkäse, angesagt. Zu Trinken gibt es ausnahmsweise Cola und Citro, offeriert durch die Familie Cvijetic, ebenso wie die noch folgende Torte (Anm.d.Red.: Mmhhhh, Danke!).
Um 20.30 Uhr, rund eine Stunde später, versammelt die ganze Truppe noch einmal im Essaal, um Bojans Geburtstagstorte zu verputzen. Da viele sehr junge Kinder anwesend sind, ist die Wahl der Torte sehr gelungen: Es ist eine Schwarzwälder Kirschtorte mit viiiiieeell Kirsch drin. Folglich bleiben einige Stücke angegessen stehen. Manchen steigt der Kirsch zu Kopfe, sodass sie zu unkontrollierten Tätigkeiten neigen, sehr zum Vergnügen der Anderen. Es folgt eine lustige Spielrunde des Abendklassikers "..."(zensiert). Sabine ist heute Abend eindeutig die Favoritin auf den Posten des "...". Der Posten des Ehren"..." geht an Mico, verdient durch wiederholte Anwendung seiner genialen Zählfähigkeit. Doch dieses Manko kompensiert unser Dünnscheisser durch seine Geschicklichkeit im Glaszersplittern, denn das Glas, welches er in der Hand hält, zersplittert etwa in 50 regelmässige Teilchen.
Die lustige Gemeinschaft löst sich kurz vor 10 Uhr zwangsweise auf, denn wiederum steht Matratzenhorchdienst auf dem Programm.


Freitag, 21.4.2000: Der Tag des Kar

Der Tag beginnt gemütlich, denn Frühstück ist erst um 8.30 Uhr angesagt. Dadurch sind die intelligenten in der Lage, bis um fünfvorhalbneun im Bett zu bleiben, um den Rausch der Kirschtorte auszuschlafen.
Beim Frühstück herrscht noch immer Gedränge, doch zum Abendessen ist Besserung in Sicht. Unter den Schwimmern der ersten Mannschaft kursiert das Gerücht von einem 5km-Test im heutigen Abendtraining.
Nach dem gemütlichen Morgenmahl kehrt noch einmal die Ruhe vor dem nächsten Sturm ein: Von 11 bis 13.30 Uhr steht das erste Training des Tages auf dem Programm. Doch die meisten Befürchtungen bleiben unbestätigt. Das Training ist zwar lang, aber bei weitem nicht so auslaugend wie das Gestrige. Es ist wohl auch der Anwesenheit von Michael P. zu verdanken, dass heute während des Trainings weniger Pausenmacher und Unterwasserakrobaten anzutreffen sind.
Nach vollendeter Schwimmarbeit streben die hungrigen Gestalten wiederum dem nun schon trauten Heim zu. Als Mittagsmahlzeit stehen heute Risotto, gebratene Kartoffeln und Plätzli mit Sauce auf dem Speiseplan. Nach dem Essen ist zwischen 15 und 17 Uhr Pflichtruhe angesagt.
Um 18 Uhr ist es soweit: Zum ersten Mal gestaffeltes Essen! Freude herrscht! Die ersten beiden Mannschaften sind jetzt schon zu Tisch gebeten, denn sie trainieren nachher von 20 bis 22 Uhr, während die dritte Mannschaft bis 20 Uhr trainiert und danach isst. Wie jeden Tag verspeisen wir zuerst eine Suppe, und danach Hörnli mit Hackfleischsauce.
Das Gerücht vom Vormittag bestätigt sich. So macht sich die erste Mannschaft nach dem Einschwimmen an die 5km Crawl. Schon nach 100m ist die erste und einzige Aufgabe zu verzeichnen: Karin verlässt das Becken, und macht es sich eine Stunde lang am Beckenrand beim Seerosengiessen bequem (Anm.d.Red.: Sau guet!!). Es sind verschiedene Taktiken zu erkennen: Die einen spannen zusammen und lösen sich regelmässig mit der Führungsarbeit ab, andere ein bisschen willkürlicher, und nochmals andere versuchen sich als Einzelkämpfer durchzusetzen. Manche Strategien gehen auf, andere weniger. Doch alle erreichen zwischen 1:04 und 1:19 das Ziel. Nach kurzem Ausschwimmen und Ausdehnen folgt ein gemütlicher, langer Duschspass. Niemand muss sich beeilen, denn Dominique ist im Besitz des Hallenbadschlüssels.
Alle Nachttrainierer versammeln sich vor dem Hallenbad, um der Gefahr des Heimweg bei Dunkelheit gemeinsam zu trotzen. Um 22.45 erreichen sie mehr oder weniger gemeinsam das Haus. Man nimmt noch einen kalten Imbiss zu sich und verschwindet dann im Schlafgemach, denn eigentlich herrscht ja schon seit 22 Uhr Nachtruhe. Gewisse männliche Mitglieder der ersten Mannschaft versuchen sich noch kurzweilig im Game-Boy-im-Dunkeln-spielen. Der Spass ist gross, der Erfolg hält sich in Grenzen, während Kevin etwas in seinen Bart brummelt. Kurz vor Mitternacht kehrt endgültig Ruhe ein.


Samstag, 22.4.2000

Das Morgenessen findet zur gleichen Zeit statt, wie gestern, da auch heute kein Frühtraining zu schwimmen ist.
Das erste Training des Tages, 10 bis 13 Uhr, hat es dafür faustdick hinter den Ohren: Für die erste Mannschaft gibt es ein kurzes Einschwimmen von 700m. Dann folgt die interessanteste, kurzweiligste und mit Abstand geistreichste Hauptserie des Lagers: 100 x 100m Crawl, Start alle 1:30min. Diejenigen, welche diese Startzeit einhalten können, sind schon nach schlappen 2.5 Stunden mit der Serie zu Ende. Zwischendurch verpflegen sich alle mit Farmer-, Isostarstengel oder Ähnlichem, ohne dabei aus dem Startrhythmus zu kommen. Michael hält einige (Leides-)Szenen auf Video fest. Der krönende Abschluss der 10km ist der simultane Anschlag der 5 Topathleten (Anm.d.Red.: Wer hätt's gedacht: Mico gehört auch dazu!), welche als einzige dem Startabstand gewachsen waren, was natürlich auch auf dem Film zu sehen ist.
Nach kurzem Auschwimmen tauschen die Schwimmer Erlebnisse der letzten 2.5h aus. Einzelne sind ein wenig länger im Wasser einerseits weil sie die Serie noch nicht beendet haben, andererseits weil sie keine Kraft mehr zum Aussteigen haben (Anm.d.Red.: Bravo Vincent!). Es folgt das allerseits beliebte Duschritual, welches nur durch kurzzeitigen Heisswasserausfall etwas getrübt wird.
Rund 45min nach Trainingsende verlassen auch die letzten Warmduscher die Hallenbadanlage, obwohl das Essen theoretisch schon vor einer Viertelstunde begonnen hätte. Doch als diese Letzten eintreffen sind die Anderen erst mit ihrer Suppe fertig. Danach folgen Teigwaren, Erbsen und Karotten sowie panierte Schnitzel mit Sauce. Da Bojan Andreas dauernd mit Fragen löchert, und auch nach Aufforderung zum Essen nicht aufhört, isst Andreas kurzerhand Bojans Fleisch. Kommentar von Andreas: "In dr Chuchi hets no gnueg". Bojan besorgt sich neues Fleisch, und beschliesst, sich nicht mehr neben den Fleischräuber Andreas zu setzen. Doch seine Platzwahl ist ungünstig, denn kaum hat er seinen Teller abgestellt, verschwindet ein Stück seines Schnitzels in Christoph Zimmerlis Mund. Alle lachen und Bojan sucht sich einen besseren Platz. Nach dem Essen gibt's noch ein Stück "Rüeblitorte", welche von der Familie Roubaty gesponsert wird (Anm.d.Red.: Vielen Dank!). Danach ist wieder Pflichtruhe bis 17 Uhr angesagt.
Um 18 Uhr beginnt für die Mannschaften 1 und 2 das zweite dreistündige Training des Tages. Da die erste Mannschaft am Morgen sehr viel Crawl geschwommen ist (Anm.d.Red.: Sind wir das ?), stehen jetzt Lagen- und Hauptlageserien auf dem Programm. Die Gruppe 2 vergnügt sich bei 15 x 200m Crawl, Start alle 3:30min. Karin, welche bis jetzt eine eher mässige Leistung gezeigt hat, blüht nun auf, während den 4 x 400m Lagen. Zitat:"Was hän die mir ins Ässe do, dass ich so schnäll schwümm?"
Das Training umfasst 8,7km, was zusammen mit den 11,3km vom Morgen ein Tagestotal von sage und schreibe 20km für die erste Mannschaft ergibt! Für einmal kommt die hungrige Truppe rechtzeitig zum Essen, da das Training ein Bisschen früher zu Ende war und sich die Duschsession in Grenzen hielt. Doch die Küchenmannschaft ist sich diese Pünktlichkeit nicht gewohnt und so warten die hunrigen Schwimmer noch ein paar Minuten auf ihren Kartoffelstock und ihren Hamburger. Kaum zu Ende gegessen, werden sie von ihren Trainern ins Bett gescheucht, denn morgen ist wieder ein Frühtrainingstag. Mico hält es jedoch noch für nötig, ein paar Französischwörter zu lernen. Vincent fragt ihn bereitwillig ab, merkt jedoch bald, dass es keinen Sinn hat. So bringt er seinen Zimmergenossen kuzerhand noch ein paar brauchbare Französischausdrüch bei (Anm.d.Red.: Danke Vincent!!). Trotzdem wird die Sache noch so laut, dass erst Andreas und dann auch noch Michael die Ruhestörer zum Schlafen auffordern.


Sonntag, 23.4.2000

Um 6.15 macht Andreas seine Wecktour. Unterstützt wird er dabei durch den "Güggel", welcher vor dem Hause kräht. Doch niemand hat wirklich Lust aufzustehen um zum Frühtraining zu gehen. So bleiben gewisse Langschläfer bis zur eigentlichen Abmarschzeit im Bett liegen. Trotzdem erscheinen alle rechtzeitig zum Trainingsbeginn.
Das Training geht ohne grosse Anstrengung vorüber, und so sitzten bald alle am Frühstückstisch. Zur Feier des Ostertages gibt es heute feinen, noch warmen Zopf, gesponsert von Schnyders (Anm.d.Red.: Auch hier ein grosses Dankeschön!) . In der folgendern Ruhepause liegen die meisten halb betäubt herum, denn noch immer ist Schlaf von gestern nachzuholen. Das Herumvegetieren wird durch den erneuten Aufbruch zum Training abrupt beendet.
Es stehen 2 Stunden Training auf dem Programm, was im Vergleich zu den beiden Dreistündern des Vortages wie ein Witz erscheint (Anm.d.Red: Wehrly wäre trotzdem nach einer Stunde nach Hause gegangen). Die zweite Mannschaft absolviert ihre abgespeckte Version von 100 x 100m; sie schwimmen 50 x 100m Crawl (Anm.d.Red.: Keine halben Sachen! Trotzdem gute Leistung!). Die dritte Mannschaft macht es noch kürzer, dafür etwas intensiver: 4 x 100m Crawl voll. Bei der ersten Mannschaft gibt es noch einen kleinen Trainingsunfall: Vincent versucht Tina, welche aus Schmerzgründen Brustbeinschlag schwimmen musste, zu überholen. Tina scheint dies zu missfallen, so kickt sie ihm voll gegen den Brustkorb, sodass er für den Rest des Lagers mit einem Fussabdruck der Grösse 37 auf der Brust leben muss. Doch auch dieses Training hat ein Ende (Anm.d.Red.: Nur die Wurst hat zwei!), und die Athleten und Anti-Athleten (wie Blanka, Andreas und Migge) (Anm.d.Red.: Vor Allem Migge) begeben sich zur Garderobe.
Als die Ausgehungerten den Esssaal erreichen, erwarten sie viele Osterhasen oder -enten und Zuckereier. Dies wird offeriert von den Familien Roubaty, Herzig und Haas (Anm.d.Red.: Vielen Dank!) Zum vornherein gibt es eine "Fläddlisuppe" und anschliessend Riz Casimir. Dazu gibt es Cola und Citro zu Trinken, ebenfalls von den oben genannten Familien gesponsert. Während der Hauptspeise verschwinden die Colaflaschen auf mysteriöse Weise am einem Ende des Tisches. Doch niemand weiss wohin. Seltsamerweise werden einerseits die leeren Flaschen von Ulix, dem Hund der Familie Burla, abtransportiert, andererseits erscheinen immer wieder volle Flaschen auf dem Tisch. Da die Schokoladeneier bei Sabine nicht beliebt sind, wirft sie diese Michi zu. Dieser ist leider zu blöd, die Eier zu Fangen, worauf sich der Hund sofort über die Leckerei samt Aluminiumpapier hermacht. Obowhl die Hausregel besagt, dass derjenige, welcher dem Hund zu Essen gibt, sein Gekotztes aufputzen muss kommt Migge ums Aufputzen, denn er hat sein Putzen schon gestern durch Abtrocknen vorgeholt. Es folgt die tägliche Mittagsruhe.
Das Abendtraining ist das zweitletzte dreistündige des Lagers, welches, der Küchenmannschaft zu Liebe, nur 2h 45min dauert, damit alle rechtzeitig zum Essen zurück sind. Das Training der ersten Mannschaft ist nicht besonders spektakulär. Zu erwähnen ist jedoch noch, dass unser lieber Dominique gegen Ende des Trainings sein Hirn abschaltet und statt statt lockerem Beinschlag vollen Delphinarmzug schwimmt (Anm.d.Red.: Schlifft's dr!?!). Nach dem Training zeigen sich einige spielfreudig, und beginnen mit dem Ball zu spielen. Dieser Ansatz von sinnloser Kraftverschwendung wird jedoch sofort durch den Bereichsleiter Spielverderben, Michael Pedrazzi, unterbunden. So erreichen die Schwimmer das Haus frühzeitig, wodurch die Zeitplangemässe Nahrungsaufnahme gesichert ist. Es gibt Gnocchi an Käsesauce. Gegen Ende des Essens bespricht eine Gruppe ausführlich das Thema der Foltermethoden und ihrer verschiedenen Wirkungen. Man bemerkt auch, dass sich gewisse Leute, im Falle unserer Diskussionsrunde vor Allem die Meeressäüger, sich auch gerne mal selbst Foltern (siehe oben). Tina ist vom Gesprächsthema nicht sehr angetan. Es folgt die verdiente Nachtruhe.


Montag, 24.4.2000

Es regnet zum ersten Mal in dieser Woche. Die Berechnungen, den Zeitverbrauch vom Aufstehen bis zum Training betrfeffend, werden immer genauer, und so sind die Letzten noch um 6.35 Uhr im Bett anzutreffen, obwohl um 7 Uhr Beginn des Frühtrainings ist. Das Training ist wie jeden Morgen sehr locker, und nur zum Aufwecken und hungrig machen gedacht. Zum ersten Mal trauen sich zwei mutige Schwimmer aus der sonst langschlafenden dritten Mannschaft am Morgentraining teilzunehmen. Es sind Jan und Bojan.
Nach dem Training regnet es noch immer, doch beim Morgenessen ist das bald vergessen.
Das zweite Training des Tages, welches 2.5h dauert, hat es schon mehr in sich. Die zweite Mannschaft schwimmt eine Crawl-Pyramide von 100m, 200m, 400m, 800m, 1500m und zurück. Währenddessen vergnügt sich die erste Mannschaft mit 20 x 400m Crawl, welche die Besten drei alle 5:30min in Angriff nehmen. Unsere angehende Meeresbiologin Sabine hält es für angebrachter, während acht 400ern das Verhalten von Meeressäugern zu imitieren, anstatt eine anständige Abgangszeit zu realisieren. Soweit die eine Bahn. Die zweite Bahn mutiert fast vollständig zur Invalidenbahn, denn nur Vincent schwimmt die Serie ohne Wehwehchen oder Extrapausen zu Ende. Kevin ist am Fuss verletzt, weshalb ihn Andreas zum Armkrafttraining verbrummt. In der Zwischenzeit müssen Vincent und Mico das Mädchen-WC gehen, da die Toiletten der Knaben abgeschlossen wurden.
Das heutige Mittagessen besteht aus Älpler-Makkaroni und Apfelmus. Dann folgt die Pflichtruhe. Zu dieser Zeit tritt Viviane die Heimreise an, denn für die beginnt morgen wieder die Schule. Anschliessend begeben sich die Mannschaften zum Hallenbad.
Dort wartet ein zweistündiges Training aufs geschwommen werden. Kevin erleidet wiederum ein strenges "Krafttraining". Die noch Schwimmfähigen der zweiten Mannschaft erfreuen sich an der Hauptserie von 4 x 200m Delphin, die Erste befriedigt sich mit insgesammt 30 x 100m Hauptlage. Zum Dessert gibt es noch eine volle Beinschlagserie. Die beiden Wellenmacher, im Volkmund auch Delphinschwimmer genannt, kommen leicht ins Schwitzen. Nach dem Training gab es für die "Sabberbiene" zur Belohnung einen saftigen, lautstarken "Arschtätsch". Darüber kann sie in ihrem Delphinmüdigkeitswahndelirium nur Lachen. Nach allgemeiner Belustigung, stressen alle zum Haus. Jetzt merken die Letzten, dass Andreas abgereist ist, ohne sich zu verabschieden (Anm.d.Red.: Läuft das im Tessin immer so?). Wie immer gibt es zuerst eine feine Suppe, danach folgen Spaghetti Bolognese vom Chef de Cuisine Fred Burla (mit Kochmütze gelingen sie besonders gut).
Zum auflockern steht ein Salat auf dem Tisch bereit. Döne versucht sich im Distanzkerzenausblasen, was ihm jedoch kläglich misslingt. Sabine ist heute voll aufgedreht und versucht sich mit jedem anzulegen. Hauptziel dieser Attaken ist meist Migge, welcher sich jedoch bestens gegen die unkontrollierten Delphinschläge wehren kann. Ihr Hausschuh, welchen sie im Kampf verliert, wird von Joe, der sich intelligenterweise im Waschraum eingeschlossen hat, kunstvoll mit Zahnpaste "graniert". Doch Biene behält, mit einem lächeln im Gesicht, die Nerven und zieht sich in ihr Schlafgemach zurück. Unser Englischlehrer Michael Pedrazzi erteilt eine gratis "Lesson", welche Vincent und Mico dankend annehmen, denn diese endet erst in der eigentlichen Nachtruhe. So geht auch dieser Tag zu Ende.


Dienstag, 25.4.2000: Der längste Tag

Das dritte Frühtraining in Folge, und zugleich das Zweitlezte, zwingt uns, unsere warmen Betten für eine Stunde gegen das etwas kühlere Hallenbadwasser auszutauschen. Die zweite Mannschaft beginnt den Tag gleich anspruchsvoll mit einem Hunderter Delphin voll auf Zeit.
Nach dem Morgenessen folgt eine etwas längere Pause als sonst, denn das Mittagstraining beginnt heute erst um 12 Uhr und dauert zwei Stunden. Nachher reicht es Dominique gerade noch für ein schnelles Mittagessen, dann tritt er die Heimreise an. Während des Essens lässt Migge eine Bombe platzen: Das heutige Abendtraining für die erste Mannschaft ist fakultativ! Schon hört man die wildesten Vorschläge, wie man die freie Zeit "sinnvoll" nutzen könnte. Bis um 18 Uhr muss man sich entscheiden, wann man essen und ob man trainieren will. Nach einigem Hin und Her entscheidet sich die gesamte Mannschaft zum gemeinsamen Wasserballspiel. Migge ist ebenfalls schnell dafür begeistert und auch Fred Burla will mitmischen.
So findet zwischen 20 und 22 Uhr im Hallenbad ein lustiges Geplantsche und um den Ball Gerangel statt. Migge kassiert, während er im Goal haust, trotz kleinem Tor viele Bälle ein. Weil der Coach der ersten Mannschaft gegen den Sturmkönig aus unserer Küche keine Chance hat, verliert er den Match. Nach einer 10minütigen Pause fängt die zweite Halbzeit an. Die Gruppen werden nocheinmal neu zusammengesetzt. Die zwei Beckenrandschwimmer Katrin und Mico haben den Plausch an einem Gummiring. Doch ihm schmerzen die Ohren sehr. Katrin, Tina, Vincent, Christoph und Joe versuchen eine etwa 1m x 2m grosse Schaumgummimatte unter Wasser zudrücken, sodass alle auf dieser stehen können. Nach 20 Minuten gelingt es, doch dann fordert uns Mico auf, die Halle zu verlassen.
Die späten Heimkehrer erwarten Hot Dogs, Kartoffelsalat, Kuchen und Tam Tam. Man lässt sich Zeit mit essen, denn morgen ist kein Frühtraining und gegessen wird erst wieder um 10 Uhr. Diskussionen über Dieses und Jenes, welche bis nach Mitternacht dauern, runden den lockeren Abend ab. Nach rund achzehn Stunden geht dieser längste Tag des Lagers zu Ende.


Mittwoch, 26.4.2000

Heute steht um zehn Uhr ein Brunch auf dem Speiseplan, zu welchem alle rechtzeitig von alleine erwachen. Da Vincent und Mico immer noch sehr müde sind, weil sie erst um 1.00 Uhr ins Bett gingen, stehen sie gerade zur Essenszeit auf.
Nach einem gemütlichen Zusammensein machen sich die Mannschaften langsam auf den Weg ins Training. Heute sind zwei kürzere, dafür umso intensivere, Trainingseinheiten angesagt, welche je 1.5h dauern. Da unsere örtliche "Konkurrenz" zur gleichen Zeit "trainiert", muss sich die erste Mannschaft mit einer Bahn zufriedengeben. Sie schwimmt deshalb ein Beinschlagtraining. Die Einheimischen beenden schon nach 1.25h ihr Training, sodass unsere Leistungsträger diese Bahn doch noch in Beschlag nehmen können.
Es folgt kein Mittagessen, dafür stehen den Hungrigen jederzeit drei Schüsseln mit "Birchermüesli" zur Verfügung, welches die meisten Schwimmer und Trainer nutzen. Während der Zwangsruhe begibt sich Mico mit seinem Trainer Miggeli zum Dorfmedizinmann. Dieser stellt fest, dass Micos Innenohr leicht gerötet ist, doch kann sich nicht entscheiden, was es wirklich sein könnte. Er verschreibt ihm zur Sicherheit Tabletten und meint, dass er im Falle einer Besserung wieder traininieren könnte. Darum macht Mico, statt dem 1.5h Wassertraining, ein "Kräftigungstraining", welches eher nach Liegetraining mit ein paar Kräftigungsübungen in den Pausen aussieht. Seine koordinativen Fähigkeiten reichen für einige Übungen nicht ganz aus (z.B. Gummiseile). Heute Nachmittag gibt es noch einen weiteren Invaliditätsfall zu beklagen. Christoph verletzte seine Hand am Morgen während der Sprintserie tödlich an der ungewohnt plazierten Ausstiegshilfe. Darum schliesst er sich dem Kräftigungstraining an. Zum "z'Nacht" gibt es "Nüdeli mit Rahmsose". Als Raoul schlafen gehen will, belagern Tina und Vincent, sein Bett. Tinas Ausrede ist, dass sie Vincent massieren will, doch sie verteilt lediglich eine glitschige Masse auf seinem Rücken . Nach ungefähr einer Viertelstunde ist die erotische Massage zu Ende. Raoul kann sich endlich seiner verdienten Nachtruhe zuwenden.


Donnerstag, 27.4.2000

Das letzte Frühtraining! Man rafft sich noch einmal auf, und begibt sich zum Hallenbad. Heute ist auch das Training der ersten Mannschaft etwas intensiver: Nach einigem Beinschlag voll und 1km Delphinarmzug folgen 200m Delphin auf Zeit. Die zweite Mannschaft absolviert 100m Rücken auf Zeit. Mico und Christoph markieren weiterhin die Invaliden und führen ihr Landtraining fort.
Es folgt eine kurze Frühstückspause, denn um 10.30 Uhr folgt schon das Zweite und Letzte Training des Tages, welches gleichzeitig das Letzte dreistündige Training des Lagers ist. Es ist gekennzeichnet durch weitere volle Beinschlagserien und eine anspruchsvolle Delphinserie. Bei letzterer hat unsere Vorzeigemeeressäugerin Sabine einige Schwierigkeiten. Es tönt so, als würde sie heute die Sprache der Seehunde studieren. Am Beckenrand betätigen sich Mico und Christoph weiterhin kräftigend. Auch jetzt besticht Mico wieder durch seine Seilfähigkeiten und Dauerleistung. Karin hingegen findet erstaunlich viele Abkürzungen. Kevin erleidet wiederum einige "Verletzungen" und schwimmt deshalb die zweite Hälfte des Trainings in einarmigem Armzug (Anm.d.Red.: Sau guet!!) . Die zweite Mannschaft schwimmt 1500m auf Zeit.
Zum Mittagessen gibt es Makkaroni Carbonara.
Der Nachmittag ist frei, und einige nutzen die Zeit, um das nahegelegene Thermalbad zu besuchen. Erst um 19 Uhr finden alle wieder zum Nachtessen zusammen. Es gibt Reis mit Brätkügelchen.
Nach dem Essen folgt noch ein von Blanka spendiertes Dessert. Es findet sich anschliessend wieder die lustige Spielrunde vom Donnerstag ein, welche bis nach 22 Uhr bestehen bleibt. Nur Sabine verlässt die Runde frühzeitig, denn sie möchte morgen im Training nicht zu alt aussehen (Anm.d.Red: 1. Fürs alt aussehen ist Tina zuständig. 2. Du kannst morgen trotztem noch absaufen. 3. Dich hats doch nur angeschissen, immer das "..." zu sein). Dann heisst es auch schon wieder ab ins Bett, denn auch morgen wird das Training nochmals sehr intensiv werden. Mico scheint im Schlaf schon einige Vorahnungen zu haben, denn er stöhnt wild herum, sehr zum Vergnügen seiner Zimmergenossen.


Freitag, 28.4.2000

Da heute kein Frühtraining mehr auf dem Plan steht, ist erst um 9 Uhr Morgenessen. Mico wird über seine Träume im Zusammenhang mit den erwähnten Geräuschen ausgeftragt, doch er sagt, er könne sich an nichts erinnern. Dafür sind an seinem Gang eindeutig die Folgen seines Kräftigungstrainings anzusehen.
Das erste Training des Tages beginnt um 11 Uhr und dauert 2.5h. Doch vorher ist noch ein Fotoshooting angesagt, welches vor dem Hallenbad stattfindet, da das Wasser noch mit Schülern bevölkert ist. So beginnt das Training erst kurz nach elf. Mico und Christoph nehmen den Wassertrainingsbetrieb wieder auf. Das Programm gleicht dem der letzten Trainings: Hauptlage, Beinschlag, voll, voll, voll.
Zum Mittagessen gibt es zuerst Wochenrückblick, danach noch Kartoffelgratin und Fleisch. In der folgenden Ruhezeit werden bereits die Taschen, Koffer und Rucksäcke gepackt. Danach bildet die erste Mannschaft zwei Gruppen, welche morgen im letzten Training ein leicht abgeändertes VM-Programm gegeneinander schwimmen werden. Es sind dies Joe, Katrin, Tina und Karin gegen Sabine, Mico, Vincent und Christoph, wobei Katrin und Christoph nur Beinschlag schwimmen werden. Die beiden Mannschaften können die Rennen selbst verteilen und auch die Reihenfolge bestimmen. So weiss die andere Mannschaft nie, was die Gegner als nächstes schwimmen werden. Am Ende zählt die schnellere Gesammtzeit. Die Sabine-Mannschaft hat das Programm schnell aufgestellt und bei Migge hinterlegt, während sich die andere Gruppe bis zum Trainingsbegin um 20 Uhr noch nicht einig ist.
Das Training gehört auch zur oben beschriebenen Gruppe.
Nach dem Training, um 22.45 Uhr essen die beiden nachttrainierenden Mannschaften Abendbrot, während die dritte Mannschaft schon vorher trainierte und spies. Die Küchenmannschaft verköstigt die hungrigen Mäuler mit Käse-Schinken-Spätzli, Zwiebeln und Gemüse. Als Gutenachttrunk erhalten die noch Anwesenden von Sabine gespendete Milchshakes (Anm.d.Red.: Delphin sei Dank!). Danach folgt eigentlich die Nachtruhe, doch die Joe-Gruppe muss zuerst noch ihm Programm fertigstellen und nachher sind noch einige mit Einpacken beschäftigt. So gegen 1.20 Uhr kehrt dann endlich Ruhe ein.


Samstag, 29.4.2000: Der Tag der Abreise

Auch heute ist um neun Uhr Morgenessen.
Anschliessend müssen noch die letzten Dinge gepackt und der gröbste Dreck aus den Zimmern entfernt werden. Freundlicherweise erledigt die Küchenmannschaft die ganze Saugarbeit im Haus. Die Joe-Gruppe der ersten Mannschaft nutzt die verbleibende Zeit bis zum Training noch, um ihren Schlachtplan, sprich die Reihenfolge ihrer Rennen, zu perfektionieren. Dann geht's ab zum letzten Training des Lagers. Auch die zweite Mannschaft schwimmt einige Rennen auf Zeit. Die erste Mannschaft macht sich nach dem Einschwimmen an ihre Monster-VM-Staffel. Nach 1:18h steht die Joe-Gruppe als Sieger fest, während die zweite Gruppe noch rund eineinhalb Minuten länger braucht. Besonders erwähnt werden sollten Tinas fabelhafte 350m Crawl (Es sollten deren 400 sein...), sowie neue inoffizielle Bestzeiten über 200 Delphin von Joe und Christoph, letztere jedoch nur in Beinschlag geschwommen. Auch andere Mitstreiter und Mittstreiterinnen erreichen beachtliche Zeiten, Dritten hingegen ist die Erschöpfung des Lagers gut anzumerken.
Nach dem Verlassen des Bades kaufen einige noch zusätzlichen Profiant für die Heimreise ein. Der Zug verlässt um 14.45 Uhr Scuol in Richtung Landquart, von wo es ohne Halt bis Zürich geht, und von dort dann, nach nochmaligem Umsteigen, gen Basel.
Bei der Zugseinfahrt werden einige schon von ihren Eltern erwartet, und das Trainingslager des Schwimmclubs Allschwil nimmt bei den Verabschiedungen auf dem Bahnsteig langsam aber sicher sein Ende.


Joe Gschwind und Christoph Zimmerli


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