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Der SC Allschwil erstmals vertreten an einer SCHWEIZER MEISTERSCHAFT!
Genf, 7. - 9.
März 1997
Noch nie zuvor konnten Sie im
Allschwimmfo einen Bericht über eine Schweizer
Meisterschaft lesen, dies ändert sich hiermit.
Begonnen hatte die "SM-Aera" bereits im letzten
Oktober, als Jan Lanz anlässlich
des Mittelstrecken-Meetings in Allschwil über 200m Brust die
Limite unterbot.
Beim nächsten Wettkampf auf der
langen Bahn im Januar konnte er leider wegen
Krankheit nicht teilnehmen. Um Jan nicht unvorbereitet auf der
50m-Bahn schwimmen
zu lassen, nahm ich ihn zwei Wochen vor der Meisterschaft mit
nach Zürich für ein
Trainingsweekend, damit er sich während 4 x 2 Stunden oder 23 km
einigermassen
an die Verhältnisse gewöhnen konnte, wie sie in Genf herrschen
würden.
Optimalerweise konnten wir zumeist alleine auf einer abgesperrten
Bahn trainieren
und auch Material des SV Limmat gebrauchen.
Trotz der intensiven und seriösen
Vorbereitung betrachteten wir die Hallenmeisterschaften
in Genf als das, was sie für uns war: etwas neues, mit einem
anderen Niveau und spezieller
Atmosphäre, und natürlich ein guter Vorgeschmack auf die SM im
Juli in Neuenburg.
Damit keine inneren Blockaden bei
Jan auftraten, stellten wir weder Prognosen über Verlauf
oder Resultate, noch irgendwelche Forderungen an zu erreichende
Zeiten, nur eines natürlich:
"volles Rohr".
Bereits am Vorabend quartierten
wir uns im Hotel ein, suchten den kürzesten Weg zum Bad
und Jan versuchte sich bei einem ersten Einschwimmen mit
Wassertemperatur, Langbahn,
Startblöcken, Wassergefühl und vor allem seiner inneren
Anspannung anzufreunden.
Der Wettkampf selber dauerte volle
drei Tage, jeweils am Morgen die Vorläufe und nach einer
langen Mittagspause die entsprechenden Finals.
Jans Programm war so konzipiert,
dass er jeden Tag ein Rennen schwamm; freitags 100m Brust,
samstags 200m Brust und sonntags 200m Rücken.
Ein Problem zeigte sich deutlich
wieder; da wir ausser im Trainingslager nie vor 12.00 Uhr
trainieren
können, sind die Schwimmer des öfteren am Morgen noch nicht
spritzig genug. So schwamm denn
auch Jan sein erstes Rennen, die 100m Brust, in einer für ihn
unbefriedigenden Zeit. Nachdem sein
Zorn auf Gott und die Welt sich wieder gelegt hatte, konnte man
daran gehen, das Rennen zu
analysieren. Die Sache war klar; Jan war schlicht noch nicht wach
genug, deshalb lautete die
Konsequenz am nächsten Morgen: eine halbe Stunde früher
aufstehen und 10 Minuten unter die
(noch kalte) Dusche, zudem frühzeitigeres Einschwimmen.
Aha!! Der Unterschied zeigte sich
sofort am Samstag; Jan ging über 200m Brust bei 100m praktisch
dieselbe Zeit durch, wie er am Tag zuvor für nur 100m gebraucht
hatte. Die Endzeit war sehr gut und
die Platzierung im Mittelfeld ebenso.
Den 200m Rücken-Wettkampf am
Sonntag schloss Jan zu guter Letzt ebenfalls wie die beiden
anderen Rennen mit einem neuen Clubrekord ab, was die Bilanz auf
einem ansprechenden Niveau hält.
Freitag: 100m Brust 1:16,19
Clubrekord
Samstag: 200m Brust 2:45,56 Clubrekord
Sonntag: 200m Rücken 2:31,71 Clubrekord
M. Pedrazzi
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