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Kurzbahn Masters EM, Madeira (18.11.2023 - 25.11.2023)

Im November 2023 wird zum ersten Mal eine internationale Masters Meisterschaft auf der kurzen Bahn ausgetragen. Die Ankündigung kam spät, Ende August, weshalb die Teilnehmerzahl mit ca. 960 nicht so hoch war, wie sonst von Masters EM gewohnt. Ich bin der einzige Teilnehmer von Allschwil.

Anreise am Samstag, 18. November, im gleichen Flugzeug mit Schwimmern aus diversen anderen Schweizer Vereinen. Gepäck im Hotel deponiert, kleines Mittagessen, dann mit dem Transferbus zum Bad für eine erste Besichtigung und ein Einschwimmen. 50m Wettkampfpool mit 10 Bahnen, verschiebbare Wand, um in 2 25m Becken zu unterteilen. Separates 25m Einschwimmbecken hinter der Tribüne.

Das Wetter auf Madeira ist die ganze Woche angenehm: In der Sonne sommerlich warm, nie Regen.

Sonntag, Eröffnungszeremonie um 14 Uhr, Wettkampfbeginn um 14:30. Mein erstes Rennen sind die 100m Lagen. Zwei Bahnen im Lauf bleiben leer. Da die Läufe nach Alterskategorien sortiert sind, bedeutet das etwas weniger Konkurrenz für mich. Die ersten beiden Wenden treffe ich nicht optimal, aber das Schwimmen geht gut. 1:03:23 (PB -0.8s), 2. Rang - grosse Überraschung und Freude. Ein gutes Zeichen für die kommenden Tage, die Form ist super. Leider gibt es keine Siegerehrungen, sondern man holt die Medaillen einfach ab. Wenn man sich mit den anderen Medaillengewinnern abspricht, kann man ein "Podiumsfoto" zusammen machen.

Montag, vormittags um 10 Uhr ist das erste Open Water Rennen über 1.5km angesetzt. Alle Vorbereitungen abgeschlossen, die erste Welle von Schwimmern ist bereit ins Wasser zu gehen für den Start, dann wird der Wettkampf abgesagt, weil Strömung/Wellen zu gross sind (und noch grösser werden würden). Ruhezeit im Hotel. Die Wettkämpfe im Pool starten 16:30. Ich schwimme 50m Brust, das Rennen, auf welches ich mich am meisten vorbereitet hatte. Heute ist einer der gestern noch abwesenden Favoriten in meiner Alterskategorie am Start: Filippo Magnini, seines Zeichens Olympia-, Welt- und Europameisterschaftsmedaillengewinner. Er gewinnt das Rennen mit grossem Vorsprung und neuem Weltrekord in der Alterskategorie 40-44 (AK40). Bei mir wiederum ein leichter Schnitzer bei der Wende, 30.83 (PB -0.29), 6. Rang. Sehr zufrieden mit der erneuten Bestzeit und der ersten Zeit unter 31 Sekunden.

Dienstag, die Wettkämpfe starten um 9 Uhr. Da mein Start über 50m Freistil aber erst nach 11 Uhr sein wird, verlasse ich das Hotel etwa um 9 und schwimme, wie jeden Tag, im Einschwimmpool ein, während der Wettkampf schon läuft. Für das heutige Rennen habe ich die niedrigsten Erwartungen meiner 5 Starts. Freistil fühlte sich zuletzt nicht so grossartig an und ich war über eine halbe Sekunde von der Bestzeit entfernt in den Vorbereitungswettkämpfen. Zudem verspüre ich heute leichte Schmerzen im unteren Rücken. Diesmal habe ich die Bahn direkt neben Magnini. Ich schlage an in 25.57 (PB -0.06) 3. Rang. Eng im Anschlag mit Platz 4, ein Schwimmer von Genève Natation. Magnini wiederum mehrere Sekunden vor mir mit neuem Weltrekord, aber dennoch eine unglaubliche Geschichte sagen zu können, dass ich mit ihm das Podest teile.

Mittwoch, mein Ruhetag. Ich habe einen Ausflug mit Wanderung entlang "Levadas", Wasserkanälen, welche Trinkwasser aus den Bergen zu den Dörfern bringen, gebucht. Ich sehe den grünen Teil der Insel, sehr schöne Landschaft. Davor und danach Stretching und Blackroll, um die noch immer vorhandenen Rückenschmerzen zu behandeln.

Donnerstag, Behandlung war erfolgreich, keine Rückenschmerzen mehr. Heute steht 50m Schmetterling auf dem Programm. Diese Lage trainiere ich kaum, hat sich aber bei Einschwimmen und Sprints zuletzt immer gut angefühlt. Die Wettkämpfe starten wiederum um 9, ich gehe wieder später hin. Das Rennen verläuft problemlos, ich muss 2mal zur Tafel schauen, bevor ich das Resultat glaube: 27.63 (PB -1.02) 2. Rang. Wie im 50m Freistil hatte ich wieder kurz vor dem Kollegen aus Genf angeschlagen, diesmal belegt er den Bronzerang.

Freitag, wie dienstags wieder Open Water um 10 Uhr. Es werden die 1.5km und 3km Rennen ausgetragen. Wer für beide angemeldet war musste sich für eines entscheiden und konnte auch gegen ein Rennen im Pool tauschen. Heute sind die Bedingungen besser und die Wettkämpfe werden durchgeführt. Danach Pause im Hotel. Mein letztes Rennen der Meisterschaft sind die 100m Brust, welche das letzte Rennen des Tages sein werden, Start ca. 18:40. Da die bisherigen 4 Rennen alle in einer neuen Bestzeit endeten, möchte ich die Serie auch heute fortführen. Ich weiss, dass ich in sehr guter Form bin, doch auch, dass meine Bestzeit über 100m Brust eine harte Knacknuss ist: 1:08.55. Ich bin diese Zeit einmal geschwommen und ihr nie mehr nahegekommen. Die zweitbeste Zeit ist eine gute Sekunde langsamer. Ich plane, das Rennen auf den ersten 50m schnell anzugehen, ca. 31.3. Das gelingt mir nicht ganz, es werden 31.9. Das Rennen fühlt sich gut an, wobei ich am Ende merklich "sterbe", was aber zu erwarten war, da sich doch mein Training sehr auf 50m Rennen konzentriert hat. Die doppelte Distanz ist dann doch etwas Anderes. 1:09.06 (PB +0.51) Rang 5. Ich bin enttäuscht, dass es nicht für mindestens eine 1:08 gereicht hat. Doch dann kommt auch die Erkenntnis, dass es immerhin die zweitschnellste Zeit war, die ich je über diese Strecke geschwommen bin.

Zusammengefasst sieht die Bilanz meiner 5 Starts folgendermassen aus:

  • 5 CH-Rekorde in der AK40 (3x Verbesserung meiner eigenen Rekorde, 50m Freistil und Schmetterling neu meine Rekorde)
  • 4 persönliche Bestzeiten
  • 3 Medaillen, 2x Silber und 1x Bronze (Nota bene die ersten Medaillen an einer internationalen Mastersmeisterschaft für ALL)

Beim Überdenken dieser Bilanz spüre ich dann wieder Zufriedenheit, nach der Enttäuschung der 100m Brust. Ich habe meine Ziele absolut übertroffen, in unerwarteter Art.

Der Wettkampf war tipptopp organisiert, auch Zeitpläne waren sehr akkurat. Das Schwimmbad ist sehr schön und war bestens geeignet für den Anlass. Und natürlich, wie immer, herrschte super Stimmung in der Mastersgemeinschaft. Ich hatte Kontakt mit den meisten Schweizern (man fotografiert und filmt sich gegenseitig und tauscht die Medien aus, feuert sich gegenseitig an), aber auch neue Personen aus anderen Nationen kennengelernt. Gleichzeitig fieberten die Kolleginnen und Kollegen zu Hause via Livestream mit und teilten die Freude über meine Resultate. Ich freue mich bereits auf die nächste internationale Mastersmeisterschaft.

Christoph Zimmerli


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